Käthe Schmidt Kollwitz (1867-1945) war eine deutsche Künstlerin, die am bekanntesten für ihre Zeichnungen und Drucke ist, die eine mitfühlende und oft beunruhigende Darstellung der menschlichen Verfassung bieten. Als Meisterin der Radierung, Lithografie und des Holzschnitts zeichnete sie in ihrer Arbeit das Leben der Werktätigen angesichts von Hunger, Armut und Krieg auf.
Kollwitz wurde in Königsberg, Preußen (heute Kaliningrad, Russland) geboren. Sie studierte an einer Kunstschule für Frauen in Berlin, wo sie sich von den Radierungen von Max Klinger inspirieren ließ. 1891 heiratete sie Karl Kollwitz, einen Arzt, der die Armen in Berlin behandelte. Seine Praxis lieferte weitere Inspiration in der Art des Themas. Kollwitz fühlte sich von "der Repräsentation des proletarischen Lebens" angezogen. Sie erklärte: "Was zählte, war einfach, dass ich es schön fand."
Ihr erster Hauptwerkzyklus war The Weavers, eine Reihe von Lithografien und Radierungen, die auf der Unterdrückung der schlesischen Weber und ihrer gescheiterten Revolte im 19. Jahrhundert basieren. Als nächstes produzierte Kollwitz den Bauernkrieg, eine Reihe von Radierungen, die auf einer gewaltsamen deutschen Revolution im 16. Jahrhundert basierten und in denen Bauern sich gegen Feudalherren und die Kirche zur Wehr setzten.
Beeinflusst von einer Ausstellung expressionistischer Kunst arbeitete Kollwitz nach 1910 weniger naturalistisch. 1920 wurde sie als erste Frau zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste gewählt, eine Ehre, die Einkommen, Atelier und volle Professur beinhaltete. In den 1920er Jahren arbeitete sie an The Grieving Parents, einer Statue, die 1932 fertiggestellt wurde und an ihren Sohn Peter erinnert, der im Ersten Weltkrieg gestorben war. Sie schuf auch den Kriegszyklus in Holzschnitt und produzierte eine Reihe von Postern, auf denen der Hunger und die Auswirkungen des Krieges dargestellt wurden.
1933 zwang das NS-Regime sie, ihre Fakultät zu verlassen. Ihre Arbeiten wurden später aus deutschen Museen entfernt und sie durfte nicht ausstellen. Mitte der 1930er Jahre produzierte sie ihre letzte große Lithografieserie, Death. 1936 wurde ihr und ihrem Ehemann die Abschiebung in ein Konzentrationslager angedroht, doch aufgrund ihres internationalen Rufs wurden keine weiteren Maßnahmen ergriffen. Aus Angst vor Repressalien gegen ihre Familie lehnte sie Angebote ab, sie in den USA unterzubringen. Kollwitz verließ Berlin 1943 und starb 1945 in Moritzburg bei Dresden.
Kollwitz schuf 275 Drucke und mindestens 50 Selbstporträts.